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Das
Empire: Geschichtliche Hintergründe
Napoleon Bonaparte (1769-1821), die das Zeitalter des Empire
überstrahlende Gestalt, war ein Kind der Französischen
Revolution. Ausgebildet in einer der berühmtesten französischen
Militärschulen, bekannte sich der Sohn eines korsischen
Kleinadeligen zu den Prinzipien der republikanischen Revolution
und kämpfte schon 1792 an der Mittelmeerküste gegen
die Engländer. Sein Aufstieg war atemberaubend. 1796 führte
er eine Armee nach Italien, wo es ihm in einigen denkwürdigen
Schlachten gelang, ganz Nordwest-Italien unter französische
Kontrolle zu bringen, Rom zu besetzen, im Tausch mit Venedig
Belgien zu gewinnen und Österreich, den Hauptgegner Frankreichs
in den Revolutionskriegen, zu zwingen, im Frieden von Campoformio
(1797) seine Zustimmung zur Besetzung des linken Rheinufers
zu geben.
Den französischen Machthabern des Direktoriums war er damit
hochwillkommen, diese aber fürchteten seine steigende Macht
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schoben ihn zu einem Kriegseinsatz
nach Ägypten ab. Er kämpfte dort mit wechselndem
Erfolg gegen die Engländer und machte nach seiner
Rückkehr die Befürchtungen wahr. Im berühmt-berüchtigten
Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) des Jahres
1799 beendete er das als chaotisch verruchte Directoire-Regime
und ließ sich zum ersten Konsul einer dreiköpfigen
Konsularregierung wählen, die hinfort Sicherheit
und Stabilität als oberstes Ziel garantierte. Das
hinderte ihn nicht an weiteren Eroberungsfeldzügen.
Im Zweiten Koalitionskrieg der europäischen Mächte
gegen Frankreich (1799-1802) festigte er Frankreichs Stellung
und sicherte seine Vormacht im 1802 geschlossenen Frieden
von Amiens.
Napoleons Politik war geprägt durch die Anerkennung
der Errungenschaften der Revolution und durch einen Pragmatismus,
der sich die fest verwurzelten Mächte der Vergangenheit
zu Diensten machte. Er wandelte die Konsularregierung
in ein Konsulat auf Lebenszeit für sich ab, ließ
sich diese Verfassungsänderung aber durch Volksentscheid
bestätigen. Im Konkordat ging er auf die katholische
Kirche zu, ohne diese aber aus ihrer Unterwerfung |
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