Dieser gekräftigten Art der Gliederung
entspricht auch eine Lockerung der Komposition, die vor allem darin
besteht, daß an der Fassade von S. Susanna unvollständig
ausgeformte Travéen und scheinbare Überlagerungen weitgehend
vermieden werden: die einzelnen Travéen werden bevorzugt vollständig
gegeben.
In diesem gelockerten Gefüge stellen sich
zum Beispiel die Travéen im unteren Stockwerk der Gliederung
in einfacher und einleuchtender Anordnung dar; es folgen aufeinander:
eine Pilastertravée,
eine Säulentravée
und in der Mitte eine Säulenädikula,
also eine Travée mit Giebel, die hier wieder in bewährter
Manier das Portal auszeichnet. Die einzelnen Travéen werden
durch deutliche Zäsuren voneinander unterschieden.
Um eine pathetische Steigerung zur Mitte
hin geht es bei S. Susanna nach wie vor. Statt Verspannung und Überschneidung
der Motive werden hier aber eigenständige Formverbände
gebildet, deren Staffelung sich in vollständigen Schritten
entwickelt - übersichtlich, im Regelmaß der Ordnung und
klar.