3. Die Fassade von 'Il Gesù' - Schichtung und Staffelung im
Projekt Vignolas
Wie schon beim tonnengewölbten Saalraum
der Gegenreformation - wir erinnern an Lektion VI - nimmt 'Il Gesù'
auch in der weiteren Entwicklung der römischen Fassadenarchitektur
eine Schlüsselstellung ein.
Die Elemente der Ordnung und auch die anderen
Motive der Gestaltung treten hier in einer Vermehrung und Verdichtung
auf, die es bei S. Spirito in Sassia noch nicht gibt, und auch die
Verhältnisse innerhalb der Gliederung sind wesentlich komplizierter
geworden. Das Ganze stellt sich dem Betrachter deshalb sehr eindrucksvoll
dar, auf den Laien könnte die Gliederung aber durchaus verwirrend
wirken.
Will man eine solche Konzeption nicht
nur auf sich wirken lassen, sondern auch verstehen und gleichsam
'lesen' - auf diese intellektuelle, professionelle Betrachtung weist
die Traktatliteratur manchmal ausdrücklich hin, wie das links
abrufbare Quellenzitat belegt - dann muß die Ordnung in einzelnen
Schritten analysiert werden. Leichter als bei der Ausführung
von Giacomo della Porta fällt der Einstieg dazu bei einem nicht
ausgeführten Projekt für die Fassade, das noch der Architekt
des Innenraums entworfen hat und das in einem Kupferstich überliefert
ist.