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  Rom
Petersplatz
Blick durch die Kolonnaden

 
Petersplatz in Rom
Schnitt durch die Kolonnaden
Stich von Carlo Fontana (Ausschnitt)
 
Lektion XIII: Der gestaltete Platz

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XIII / Kap. 3
 
 

Zur Einfassung des Platzes wählte Bernini eine Form, für die es in der Architektur seiner Zeit kein Beispiel gab: eine mehrfache Kolonnade aus vier Säulenreihen, die zusammen eine dreischiffige Ringhalle bilden - eine Architektur, die im Ausmaß und auch numerisch - 284 Säulen und 88 Pfeiler waren dafür erforderlich - kolossale Verhältnisse aufweist.

Die Kolonnaden dienen keinen praktischen Funktionen des Wohnens oder Regierens, sie sind primär ein Element gestaltender Architektur. Bernini selbst hat seine Wahl mit dem Verweis auf die offenen Portiken der Antike begründet. Sogar für Portiken über gekurvtem Grundriß konnte die Forschung antike Vorbilder ermitteln.

Tatsächlich sind die Kolonnaden in ihrer klassischen Grundhaltung und in ihrer gravitätisch-parataktischen Entwicklung eine genuin römische Form und darin auch eine thematische Aussage, eine Vergegenwärtigung der 'Roma aeterna'.

 
 
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