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  Rom
Petersplatz
Luftaufnahme mit Blick auf die 'piazza obliqua'

 
Rom
Petersplatz

 
Lektion XIII: Der gestaltete Platz

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XIII / Kap. 3
 
 

Die 'piazza obliqua'

Die Grundfläche der 'piazza obliqua' wird von einer präzisen Ovalkonstruktion bestimmt, in deren Zentrum der Obelisk Sixtus V. steht. Bebaut wurden aber nur die beiden äußeren Kreissegmente. Lediglich die pfeilerbestückten Kopfbauten der beiden Kolonnadenarme sind noch den beiden anderen, weitgehend 'offenen' Kreissegmenten des Ovals zuzurechnen.

Als zentralisierte und in sich vollendete Form erfüllt das Oval nach Berninis Aussage am besten die Forderungen der architektonischen Schönheit. Allerdings wählte er eben nicht den Kreis und nicht die völlig geschlossene Figur.

In der fragmentarischen Realisierung des Ovals entsteht ein spannungsreiches Verhältnis zur Fassade, die als kontrastierender, eigenständiger Baukörper erscheint und von den Kolonnadenarmen in Szene gesetzt wird. Weniger um optische Täuschung oder perspektivische Tricks ist es Bernini bei seiner proportionalen Korrektur der Fassade gegangen, wie häufig gesagt wird, sondern um einen bildhaften Zusammenhang des ganzen Areals im Sinne von Gruppierung, Entwicklung und anschaulicher Steigerung.

 
 
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