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  Petersplatz in Rom
Grundriß
Stich von Carlo Fontana


 
Rom
Petersplatz

 
Lektion XIII: Der gestaltete Platz

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XIII / Kap. 3
 
 

Günstig beeinflußt wird auch ein problematischer Aspekt der Fassadenarchitektur von St. Peter. Wegen der Errichtung eines Langhauses war die hohe Kuppel vor der Kirche nicht mehr sichtbar; die Fassade vor dem breiten Langhaus stellte sich - nach dem Urteil vieler Zeitgenossen - als ein viel zu breit proportionierter Riegel dar. Diesen Mangel wollte Bernini nach eigenen Angaben durch seine Gesamtkonzeption des Petersplatzes beheben (siehe dazu das hier abrufbare Zitat). Auch die 'piazza retta' hat daran ihren Anteil:

Aufgrund der Trapezform ist die Öffnung der 'piazza retta' zum Hauptplatz erheblich enger als die Fassade breit ist. Da das Auge des Betrachters bei der Wahrnehmung stets und unwillkürlich Relationen herstellt und in diesem Fall die geringere Breite der Öffnung auf die Breite der Fassade bezieht - so, als sei der Platz wirklich ein Rechteck -, beurteilt es die Fassadenbreite geringer als sie eigentlich ist.

Für den Blick aus der Ferne, vom Hauptplatz aus, läuft die Schrägstellung der seitlichen Trakte also auf eine anschauliche Straffung der Verhältnisse hinaus.

 
 
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