
Etienne-Maurice
Falconet (1716-1791)
Pygmalion und Galateia, 1763,
Marmor, Höhe 58 cm
Baltimore, The Walters Art Museum
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Der schwierigen Aufgabe, die Verlebendigung
einer Statue in einem Werk der Bildhauerei, ohne Zuhilfenahme
von Farbe, darzustellen, widmete sich Etienne-Maurice Falconet
(1716-1791). Seine Statuettengruppe "Pygmalion und Galatea"
von 1763 wird von Diderot in seiner Salonkritik
geradezu hymnisch gelobt. Falconet erzielt den Eindruck
der Verlebendigung durch veschiedene Mittel. Zum einen durch
die geneigte Haltung der Statue zur Figur des Bildhauers,
zum anderen durch dessen Ausdruck von Erstaunen und Entzückung
und nicht zuletzt durch die verschiedene optische Wirkung
des Materials, in der aus Marmor Fleisch bzw. Stoff wird.
In der Zeit Falconets war man noch fest davon überzeugt,
dass antike Statuen und Tempel immer in reinem Weiß
gestrahlt hätten, während man heute weiß,
dass auch in der Antike die Bemalung von Marmor gebräuchlich
war. Falconet aber lehnte Farbe in der Skulptur strikt ab:
"Chacun des arts a ses moyens d'imitation; la couleur
n'est point un pour la sculptur."
(Jede Kunst sollte mit den ihr eigenen Mitteln der Nachahmung
(von Natur) arbeiten; die Farbe ist kein Mittel für die
Skulptur). [DB]
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