Künstler
haben sich auf vielfältige Weise mit sich selbst und
ihrem Berufsfeld auseinandergesetzt - sei es in Form von Akademiedarstellungen,
in denen das Unterrichten von Kunst im Vordergrund steht,
durch die Darstellung des Künstlers bei seiner Arbeit
im Atelier, in Selbstporträts oder der in Kunstkammern
gesammelten Werke.
Im
15. Jahrhundert entstanden in Italien die ersten Kunstakademien.
Der von Leonardo da Vinci geforderte wissenschaftliche Anspruch
der Kunst fand dadurch erstmals auch auf dem Gebiet der Lehre
Ausdruck. Kunst hatte sich vom Handwerkerstatus befreit und
als Gegenstand akademischer Bildung und Lehre etabliert.
Die Erhebung der Kunst aus bloßer Handwerkerschaft zum
Range begnadeten Künstlertums zog zugleich eine neue
gesellschaftliche Stellung des Künstlers mit sich. Dieses
gesteigerte Selbstbewusstsein vom Wert seines Berufes veranlasste
ihn, sich individuell im Bild zu zeigen. Ob es sich hierbei
um Selbstporträts handelt oder um die Darstellung eins
anonymen Künstlers bei der Ausübung seiner Tätigkeit
- beide Motive erlauben es, unterschiedliche Aspekte der Kunst
hervorzuheben.
Mit der Aufwertung
der bildenden Künste wurden auch das Sammeln von Kunst
zur intellektuellen Betätigung. In den sogenannten Kunstkammerbildern
wurden reelle, aber auch die ersten "virtuellen"
Sammlungen verewigt - solche, die lediglich in der Idealvorstellung
von Künstlern und Auftraggebern existierten. [IK, IR,
AB, KL]
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