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Manet, Les petits cavaliers, après Velazques,1861/1862



Künstlerische Entwicklung

Von 1850 bis 1856 lernte Manet im Atelier von Thomas Couture, der mit Les Romains de la décadence (Bild), seinem Salonerfolg des Jahres 1847, die Gestalt der Kurtisane gefeiert hatte. Auch Manet feierte etwas in seinen Bildern, und zwar die Gegenwart (Bild). Dafür setzte er sein von Anbeginn vorhandenes Interesse für die spanische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts sowie für die Werke der venezianischen Renaissance ein - Malerei wurde so für Manet ein geistreiches Spiel der Verweisungen.

Manets Einsendungen zum Salon 1863 wurden abgelehnt. Die Proteste, die sich in jenem Jahr über die sehr strenge Jury erhoben, führten zur Einrichtung des sog. Salon des refusés.
Die Einrichtung dieses zweiten Salons verfügte der Kaiser höchst-persönlich, um der Kritik an der Kunstpolitik zu begegnen. Er kann jedoch nur eingeschränkt als Geburtsort der Avantgarde gelten, da nur ein Drittel der abgelehnten Künstler die Möglichkeit zur Ausstellung wahrnahmen.
Die namhaften Refüsierten verzichteten, wohl aus Sorge, ihre Werke könnten in der Nähe dilettantischer Arbeiten zu sehen sein. Manet verzichtete nicht und entfachte mit Le déjeuner sur l'herbe (Bild) einen Skandal, der ihn sofort bekannt machte. Da die Zulassungskriterien im darauffolgenden Jahr etwas gelockert wurden, konnte Manet im Salon 1864 und 1865 ausstellen. Im letzteren zeigte er mit gleicher Wirkung wie zwei Jahre zuvor seine Olympia (Bild) . In beiden Fällen saß bzw. lag Victorine Meurent Modell (Bild), die für viele wichtige Bilder posiert hat. Bei den Kritikern, die seine Kunst anerkannten und sich dafür einsetzten, bedankte sich Manet, indem er ihr Portrait malte (Bild).

Manet blieb jedoch nicht allein der skandalumwitterte Maler - ein Prädikat, das einem Künstler durchaus zum Ruhm gereichen konnte -, seine Bilder boten auch formal höchste Augenreize. Mit wenigen Pinselstrichen erreicht er oftmals eine schlicht atemberaubende farbliche Delikatesse! (Bild)
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