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Marées, Entwurf zur abendlichen Waldszene, um 1870


Hans von Marées (1837-1887) ist der dritte Deutsch-Römer. Er studierte von 1853 bis 1855 in Berlin und ging dann nach München, wo er allerdings nicht an der Akademie eingeschrieben war. Ab 1864 ist er in Italien, zunächst in Rom und Florenz. Hier begegnete er Fiedler und Hildebrand. Mit letzterem verbrachte er die Jahre von 1870 bis 1873 in Berlin, und gemeinsam gingen die Freunde zurück nach Italien, diesmal nach Neapel. Hier entstand 1873/74 Marées Hauptwerk, die Fresken in der Zoologischen Station. Marées sah die Wandmalerei als höchstes Betätigungsfeld für den Maler, doch da ihm nur dieser eine Auftrag zuteil wurde, hat er sich in der Folge, gewissermaßen als Ersatz, auf das Malen von Triptychen verlegt. In ihnen kommt in besonderer Weise Marées' künstlerisches Anliegen zum Tragen, die Figurenmalerei. Von den vier Tripytchen hat Marées drei in zwei Fassungen gemalt, die meisten befinden sich in der Neuen Pinakothek in München. 1875 hat sich Marées endgültig in Rom niedergelassen, wo er bis zu seinem Lebensende blieb.

Von den Deutsch-Römern unterhielt Marées die engsten Verbindungen mit dem Kunstphilosophen Konrad Fiedler (1841-

1895). Fiedler sah das Kunstwerk als ein Produkt eines "künstlerischen Sehens" auf, welches einer ihm eigenen Realität angehört. Unter Hintanstellung aller äußeren (und damit auch inhaltlichen) Gesichtspunkten sah er ein Bild als ein autonomes Gebilde an. Fiedler erblickte im Werk seines Freundes die seinen Ansichten am nächsten kommende Umsetzung, weiterhin sah er aber auch Ansätze bei Gustave Courbet.

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