HOME

    
    
    
    
    
    
        
 
   
   
     
     
     
        
    
    

 

Quellengruppe 2: Adolph Menzel

Anonym 1852: Menzels "Flötenkonzert"

Anonym, in: Kreuzzeitung vom 4. Nov. 1852.

Der Künstler [...] hat sich auch in dem obigen mit seinem Takte durchaus von jedem sogenannten historischen Style ferngehalten und den Vorgang in lebendigster und effektvollster Wahrheit zur Darstellung gebracht. So leicht und unbefangen sich die Handlung ordnet und gruppirt, so sehr die ganze Composition das Gepräge der Unmittelbarkeit trägt, so tief sind alle Einzelheiten studirt und durchdacht. Bewunderungswürdig ist besonders der Ausdruck des aufmerksamen Lauschens, welcher ohne eine Spur von unbequemer Fixierung der Physiognomien und von Starrheit in der Haltung sich über alle Zuhörer verbreitet und doch wieder in jedem, je nach seiner Individualität, in besonderer Weise charakterisirt ist.


Anonym 1858: Menzels "Friedrich und die Seinen bei Hochkirch" I

Anonym: Düsseldorf, in: Deutsches Kunst-Blatt. Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk, 9. Jg. (1858), Februar-Heft, S. 55-57, hier S. 55 bzw. 56.

Wenn ich es unternehme, über die in den letzten Wochen des verflossenen Jahres von der hiesigen Künstlerwelt mit besonderem Interesse wahrgenommenen Erscheinungen zu berichten, so muß ich bis gegen den Schluß, oder vielmehr den Anfang unserer letzten Kunstvereinsausstellung zurückgreifen, weil dieser uns noch zwei, durch allerlei Zufälle verspätete auswärtige Gemälde brachte, deren künstlerische Bedeutung nicht hinter ihrer räumlichen Größe zurückstand. Ich meine "die Wiedererweckung von Jairi Töchterlein", von G. Richter und der "Ueberfall bei Hochkirch", von Ad. Menzel. [...] Auch das Bild von Menzel, "der Ueberfall bei Hochkirch", entsprach nicht ganz den Erwartungen, welche die zahlreichen hiesigen Verehrer des trefflichen Meisters davon gehegt hatten. Namentlich ist es die Composition, die künstlerische Anordnung des Bildes, in welcher die am meisten störende Unklarheit der Situation zu suchen ist. Nur mit Mühe findet man es heraus, wer den Ueberfall macht, die Preußen oder die Feinde. Dazu kommt noch, daß weder die ungeheure Gefahr, in welcher der große König schwebte - der auf dem Bilde im tiefen Mittelgrunde einen der Hauptperson wenig angemessenen Platz

<< Seite 6/8 Word-Text zum Download >>