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Große 1859: Die Qualität des "Historischen"


Julius Große: Die deutsche allgemeine und historische Kunst-Ausstellung zu München im Jahre 1858, München 1859, S. 152f.

Soviel ist sicher, daß das Zeugnis des bloßen Geschehenseins - oder die sichere Verbürgung des Factums noch lange kein Maßstab für den Begriff historisch sein kann. Wäre dies der Fall, so könnte man ein Historienbild malen, z.B. wie Bonaparte als Knabe die ersten Stiefel bekam, wie Cromwell als früherer Landmann Salat pflanzt, [...] Wer aus diesem Leben der Gattung (des genus oder des genre) eine Scene malt - und wäre es Friedrich II. bei Tische oder Cäsar im warmen Bade, er würde immer nur ein Genrebild zu Stande bringen, ja nur dann Glück haben, wenn er es absichtlich als Genre malte, ohne einen sonstigen historischen Gedanken herbeizuquälen.

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