und von der Empfindung seines Zustandes ab. Derselbe
Widerspruch vertheilt sich unter die Zuhörer. [...]
Der Kelch ist der tragische Mittelpunkt. Aber die Macht
und der Werth des Kelches: Aneignung des Opfers, allgemeine
Versöhnung und Liebe, kann an dem bloßen
Gefäß nicht erscheinen, ist nur gedachter
und unsichtbarer Weise, nur abstract mit ihm verbunden.
Erscheinen soll sie an der Andacht, Hingebung, Seligkeit
der Empfänger. Allein da die Andacht getrübt
ist durch das Bewußtseyn des Streites, die Hingebung
durch feindselige Leidenschaft, die Seligkeit erst erwartet
wird nach Besiegung und Unterwerfung der Widersacher:
so wird nicht das reine Blut des Kelches empfangen,
sondern das wilde Blut der Natur aufgeregt. [...]
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