als Sohn des verdienten Hofbildhauers und zeitweiligen
Berliner Akademiedirektors Johann Gottfried Schadow
das Vertrauen des Königs, andererseits war er,
der 1819 zum Katholizismus konvertiert war, der richtige
Mann, um in Düsseldorf als Preuße wirken
zu können, ohne die Rheinländer vor den Kopf
zu stoßen.
Schadow verfolgte andere Ziele als die von Cornelius
favorisierte Wandmalerei, welche der romantischen Gedankenmalerei
verpflichtet war. Schadow blieb der Tafelmalerei verpflichtet
und war ein toleranter Lehrer, der seine Schüler
eigene Wege beschreiten ließ. Der bedeutendste
unter ihnen war Carl Friedrich Lessing (1808-1880),
welcher zu den Schülern gehörte, die mit Schadow
von Berlin nach Düsseldorf gekommen waren.
Lessing sollte zur beherrschenden Figur der sog. Düsseldorfer
Schule werden, die sich unter Schadows Direktorat formierte
und die in den 1830er und 40er Jahren den Höhepunkt
ihrer Wirksamkeit erreichte. In diesen Jahren setzte
die Düsseldorfer Schule, die selbstbewußt
neben den traditionellen Kunstzentren Berlin, München,
Dresden und Wien zu bestehen vermochte, die Ablösung
nazarenischer Doktrinen durch, indem sie die Wende zu
einer realistischen Historienmalerei vollzog, der ein
als neuartig empfundenes Verhältnis zum Dargestellten
innewohnte.
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