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Lektion IX: Der kirchliche Zentralbau im Hochbarock

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IX / Kap. 4
 
 

Auch die inhaltliche Motivation der außergewöhnlichen Lichtregie liegt auf der Hand. In zeitgenössischen Predigten und Festdekorationen wurde das Sternenlicht des heiligen Johann Nepomuk nicht nur als Verweis auf wichtige Stationen seines Lebens verstanden, sondern auch als göttlicher Fingerzeig auf die Bedeutung des Heiligen, als Sinnbild für die göttliche Gnadenfülle und als ein Zeichen für sein wundertätiges Wirken.

Die Einweihungsfestschrift der Wallfahrtskirche stellte diese Aspekte immer wieder heraus. Ein Festprediger sprach von dem Kirchengebäude als einem schönen und hellen Stern, der für alle Zeit funkeln und schimmern werde, und er appellierte an die Wunderhoffnungen der Wallfahrer. Ein Wunderbericht aus der Erbauungszeit verweist ein weiteres mal auf das Wunderbare der Sternfiguration.

Bei der Vermittlung spiritueller Inhalte spielte die Baukunst also eine wesentliche Rolle: als dauerhafte architektonische Vergegenwärtigung der mit dem heiligen Patron verbundenen Mirakel sollte das Bauwerk die Heilserwartung der Wallfahrer nähren und den 'gnaden- und wunderreichen Ort' sinnfällige Realität auf Erden werden lassen.


 

 
 
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