4. Die Wallfahrtskirche
St. Johann Nepomuk auf dem Grünen Berg bei Saar - Sternfiguration,
Barockgotik und Lichtmirakel
Die Wallfahrtskirche St. Johann Nepomuk auf dem Grünen Berg
bei Saar war ein Projekt des mährischen Zisterzienserklosters
Saar, das ungefähr auf halbem Weg zwischen Prag und Brünn
gelegen ist. Abt Vejmluva schloß sich damit der aufblühenden
Johann-Nepomuk-Verehrung an, die 1721 zur Seligsprechung des Landespatrons
und dann zu seiner Kanonisation im Jahr 1729 führte. Die neue
Kirche war auch Sitz und Kultstätte einer Johann-Nepomuk-Bruderschaft.
Kloster Saar beauftragte mit der Planung den
Prager Architekten Johann Blasius Santini, auch Santin-Aichl genannt.
Grundsteinlegung war am 16. Mai 1719, Kirchweihe am 27. September
1722, die Vollendung der Außenanlagen zog sich noch bis in
die 30er Jahre des Jahrhunderts hin.
Generell war die Bauaufgabe der Wallfahrtskirchen
ein Bereich, in dem besonders originelle Entwürfe der Barockarchitektur
entstanden sind. Phantastische architektonische Gebilde wie die
Kirche in Saar konnten die Attraktivität der jeweiligen Wallfahrtstätte
erhöhen sowie die Heilserwartungen und den Wunderglauben der
Wallfahrer durch ihre anschaulichen Qualitäten unterstützen.
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