Bei allem architektonischen Prunk hat die Gesù-Fassade von
Giacomo della Porta einen düsteren Charakter. In ihrem gravitätisch-schweren
Ernst und ihrer angespannten Wirkung ist sie schon öfter als
eine Entsprechung zu der spirituellen Grundhaltung des Ignatius von
Loyola und des Jesuitenordens in der Zeit seiner ebenso triumphalen
wie kämpferischen Ausbreitung gedeutet worden.
Dieser Deutung können wir hier nicht weiter
nachgehen oder sie gar belegen. Unbestritten ist aber, daß
die Fassadenarchitektur della Portas einen Meilenstein in der Entwicklung
der römischen Fassaden darstellt - ein Meilenstein, der aber
wiederum bald von einer anderen Entwicklung korrigiert und abgelöst
worden ist. Dazu im folgenden Kapitel...