Obwohl sich die beiden Projekte von Vignola und della Porta materiell
nur wenig unterscheiden, hat die Ausgestaltung der Fassaden im einzelnen
zu einer völlig anderen Erscheinung geführt, so daß
man die beiden Versionen als konträre Auffassungen in der römischen
Fassadenkunst bewerten kann.
Vignolas Projekt stellt sich aufgerichtet dar,
locker im Gefüge und entspannt in der Entwicklung. Dem Architekten
ist es primär um Ausgleich der Formen, um Harmonie und um Überschaubarkeit
der Front gegangen.
Gravitätisch-schwer präsentiert sich
dagegen die heutige Ausführung nach della Porta. Gewichtig-kraftvoll
ist das dominierende untere Stockwerk der Gliederung angelegt, während
das obere Stockwerk die Fassade in die Breite zieht und eng eingespannt
wirkt. Das Gegeneinander der Kräfte und gespannte Kontraste
- das bringt diese Front zum Ausdruck.