Dem Schema der Querschnittsfassade entsprechend,
ist das obere Stockwerk schmäler angelegt, weil die seitlichen
Travéen auf dieser Höhe entfallen können. Ansonsten
wiederholt die Gliederung Motive und Anordnung des unteren Stockwerks.
Das Prinzip der Superposition wurde nicht nur im axialen Bezug, sondern
auch in der Schichtung und Staffelung der Architekturglieder genau
beachtet.
Die harmonische und entspannte Wirkung von
Vignolas Front beruht auch auf dem proportionalen Verhältnis
der beiden Stockwerke zueinander. Sie sind annähernd gleich
hoch, und das, obwohl die Pilaster im oberen Stockwerk merklich
kleiner sind.
Die Angleichung in der Höhe bewirkt
ein Attikaaufsatz,
der auf dem Gebälk der unteren Ordnung lagert. Der gegliederte
Aufsatz einer Attika dient häufig zur abschließenden
Bekrönung eines Stockwerks. Hier ist die Attika aber als eine
hohe Aufsockelung für das obere Stockwerk der Ordnung zu verstehen,
was in einer fein austarierten Balance den Ausgleich herstellt:
zwar wirken die einzelnen Elemente der oberen Ordnung feingliedriger
und leichter; als Ganzes kann das obere Stockwerk aber im proportionalen
Gewicht mit dem unteren gleichziehen.