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  300/500 Pixel
1000/1200 Pixel
 
  Rom
S. Maria del Popolo
Fassade
Andrea Bregno (?)

1472-77
 
   
   
  300/500 Pixel
1000/1200 Pixel
 
  Florenz
S. Maria Novella
Fassade
Arch. unbek.
Langhaus ab 1279
Inkrustation ab ca. 1300
Umbau nach 1456
 
     
 
Lektion VIII: Entwicklungsstadien der römischen Kirchenfassade

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VIII / Kap. 1
 
  Der leider nicht überlieferte Architekt von S. Maria del Popolo hat sich zum Teil an einem einflußreichen Vorbild der frühen Renaissancearchitektur orientiert: dem Umbau der gotischen Fassade von S. Maria Novella in Florenz nach einem Plan von Leone Battista Alberti. Diesem Muster entspricht der Typus der Querschnittsfassade, der Dreiecksgiebel als sakrale Würdeform sowie die Anschwünge zum erhöhten Mittelteil und die tiefe, abgesenkte Position des Okulus in seinem Fassadenfeld.

Andererseits hat diese typisch 'römische' Fassade auch ihren ausgeprägten Eigencharakter. Da ist zum einen das lokale Baumaterial, der helle, römische Travertin, der alle Fassaden dieser Lektion kennzeichnet, zum anderen die großen, blanken Wandflächen der Fassade.

Die Pilastergliederung von S. Maria del Popolo ordnet zwar die Front und stattet sie mit einem überzeugenden struktiven Aufbaugerüst aus, doch ist sie insgesamt von einer flachen, 'graphisch' feinen Art. Ungeachtet der gekonnten Proportionierung und der entwicklungsgeschichtlichen Bedeutung der Fassade gaben sich die Architekten der Hochrenaissance mit dieser Art zu gliedern nicht zufrieden.

 
 
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