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Rom
S. Maria del Popolo
Fassade
Andrea Bregno (?)

1472-77

 
   
 

 
 
 
 

 
     
 
Lektion VIII: Entwicklungsstadien der römischen Kirchenfassade

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VIII / Kap. 1
 
 

In der Sakralarchitektur Italiens hatte sich das grundlegende Schema einer Querschnittsfassade bereits im Mittelalter herausgebildet, wie zum Beispiel die Fassade von S. Miniato al Monte in Florenz belegt. Entscheidend war dabei, daß der Aufbau der Front die Anlage des Inneren zu erkennen gibt; die Fassade stellt sich im Umriß wie ein Querschnitt durch das Innere der Kirche dar.

In Rom beginnt die Geschichte der neuzeitlichen Querschnittsfassaden mit S. Maria del Popolo, der Kirche der lombardischen Kongregation der Augustiner-Eremiten, die 1472 begonnen wurde. Vom ursprünglichen Bestand sind hier kleinere barocke Veränderungen wie die seitlichen Giebelaufsätze abzurechnen.

Die Kirchenfront zeigt mit ihrer zweistöckigen Pilasterordnung den Aufbau des Inneren sogar in besonders klarer Weise an: die dreiteilige Konzeption, die durch die wenigen Pilaster markiert wird, entspricht den drei Kirchenschiffen der Basilika, von denen jedes über ein eigenes Portal zugänglich ist; das obere Stockwerk repräsentiert die Erhöhung des Mittelschiffs; die gekurvten Anschwünge dazu verdecken jeweils das schräg anlaufende Pultdach des Seitenschiffs.

 

 
 
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