Was aus
Albertis Systematik noch nicht hervorgeht, das ist die konkrete
Gestalt, die sich in der Renaissance für Zentralbauten dieser
Art herausgebildet hat.
Die Architektur von St. Peter eignet sich in besonderer Weise, wichtige
Anlageschemata des Zentralbaus zu rekapitulieren, denn - so lautet
die These dieses Kapitels - an der komplexen Bauform der Peterskirche
haben eigentlich die meisten wichtigen Spielarten des Zentralbaus
ihren Anteil.
Besser als an Bramantes Plänen und an
der heutigen Ausführung mit Madernas Langhaus, läßt
sich das an Michelangelos Projekt für St. Peter nachvollziehen.
Denn Michelangelo knüpfte zwar an Bramantes Konzept an, wollte
dessen Plan aber zu einem reinen Zentralbau abändern. Anhand
der zeitgenössischen Darstellungen links können Sie erste
Überlegungen dazu anstellen, welche Zentralbauformen zu identifizieren
sind.
Auf den folgenden Seiten werden die verschiedenen
Schemata der Reihe nach aufgeführt und ergänzend dazu
wichtige Zentralbauten der Renaissancearchitektur in Italien gezeigt,
welche die genannten Schemata in einer idealtypischen Ausprägung
zeigen.
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