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Ménagerie in Sceaux
Grundriß
Stich von Jean Mariette
L'architecture françoise
um 1727

 
 
Lektion XI: Villa rustica und Maison de plaisance

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XI / Kap. 5
 
 

Bezeichnend für eine 'retraite' ist neben der isolierten Lage die reduzierte Größe der 'petite maison', die mit einem einzigen Appartement ausgestattet, nur wenige Personen aufnehmen konnte:

Ihre Grundfigur, ein von einem Kreuz durchdrungener, auf der Querachse gerichteter Kreis, ist in dem benachbarten Pavillon de l'Aurore vorgeprägt.

Verändert sind dagegen Disposition und Form der Räume: dem kreisförmigen Salon im Zentrum wurde neben den hier oktogonalen Räumen auf der Querachse, 'antichambre' und Schlafzimmer, je ein offenes Vestibül auf der Längsachse hinzugefügt, das einen angemessenen Eingangsbereich bot. Neu sind auch die runden Kabinette auf den Diagonalen mit Garderobe, Toilette und Treppe, die nicht nur größeren Komfort gewährten, sondern auch die Zirkulation der Dienstboten außerhalb der Haupträume im Sinne der 'commodité' verbesserten.

Die 'distribution', in welcher der Salon als Gesellschaftszimmer und gleichzeitig Vorzimmer des Schlafzimmers fungierte, scheint zwar für den höfischen Bereich ungewöhnlich, entsprach aber durchaus dem Charakter des Pavillons als Ort ungezwungenen Daseins.

 

 
 
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