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  Vicenza
Villa Capra, gen. "Rotonda"
Andrea Palladio
Baubeginn ca. 1566

 
Champs-sur-Marne
Maison de plaisance
Hofseite
Jean-Baptiste Bullet
1703

 
Lektion XI: Villa rustica und Maison de plaisance -
zwei Bauaufgaben im Vergleich

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XI / Kap. 1
 
 

Schwerpunkte und Lernziele der Lektion XI

Mit der Überwindung andauernder politischer Konflikte und der Befriedung weiter Landstriche entwickelte sich seit der frühen Neuzeit ausgehend von Italien die Bauaufgabe des Landhauses, das vorwiegend wohlhabenden Schichten als temporärer Aufenthaltsort während der heißen Jahreszeit diente. In Anknüpfung an die Antike übernahmen die Renaissance-Humanisten dafür den Terminus der 'Villa' und adaptierten damit gleichzeitig deren ideologische Grundlagen. Die französische 'Maison de plaisance' im Barock knüpft an diese Ideale zwar an, in der absolutistischen Gesellschaft erfährt das Landhaus jedoch eine andere Wertung, die in der Bezeichnung programmatisch formuliert ist.
Weder die Villa noch die Maison de plaisance sind typologisch oder gar stilistisch als Einheit greifbar. Diese Lektion erläutert deshalb an einzelnen exemplarischen Werken die Bedingungen des Landhauses, seine Aufgabe und Bedeutung im Wandel der Epochen:

Die ersten beiden Kapitel handeln über die venezianische Villa, ihre antiken Grundlagen und deren Übersetzung im Werk Andrea Palladios, der hier eine zeitgemäße architektonische Formel für den Herrschaftsanspruch des sich im 15. Jahrhundert auf dem Festland ausbreitenden Kaufmannspatriziats Venedigs findet.

Die Maison de plaisance unterscheidet sich davon nicht nur formal, sondern wesentlich intentional, da das Landhaus in der absolutistischen Zentralstaatlichkeit von jedem politischen Anspruch frei sein mußte. Gleichwohl dient die Architektur dazu, wie drei Beispiele erläutern sollen, gesellschaftliche Hierarchien zu veranschaulichen und hat somit auch repräsentative Funktion.

 

 
 
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