Der
Wandaufbau des Mittelschiffs erinnert an ein ästhetisches
Phänomen, das schon in der 'Alten Sakristei' zu
beobachten war: beim frontalen Blick auf die Wand stellt
sich diese wie eine Schauwand dar. Wieder setzt sich
also der Gedanke einer 'Fassade' im Inneren des Raumes
durch.
Diese Qualität macht
den Wandaufbau von Santo Spirito mit wirklichen Fassaden
Brunelleschis vergleichbar, insbesondere mit der Fassade
des Findelhauses von Florenz, des 'Ospedale degli Innocenti',
das bereits 1419, also lange vor Santo Spirito begonnen
worden war.
Die
offene Loggia entspricht dem Seitenschiff,
auf
der Arkadenreihe liegt ebenfalls ein dreiteiliges
Gebälk,
und die
Fenster im Obergeschoß entsprechen dem Obergaden
der Basilika.
Die Übereinstimmungen
erweisen, wie vielseitig verwendbar die Bestandteile
von Brunelleschis Architektursystem in Profan- und Sakralarchitektur
waren.