Als
vertikale Stütze und anschaulich tragendes Glied
der Architektur setzte Brunelleschi den Pilaster ein,
das flächige Pendant zur körperhaften Säule.
So wie dieser Wandstreifen hier geformt ist, entspricht
er der korinthischen Ordnung der Antike. Er verfügt
über eine profilierte Basis,
einen Schaft
mit Kanneluren - das sind langgezogene Eintiefungen
im Pilasterspiegel, die häufig im unteren Drittel
mit runden Profilen gefüllt werden, was man dann
verstabte Kanneluren nennt - und ein Kapitell
mit Akanthuslaub. Außerdem ist er nach bestimmten
Proportionen bemessen (zum Kanon der Säulenordnungen
nach antikem Muster ausführlich in Lektion III).
Von schematischer Anwendung
dieser Stütze kann keine Rede sein. Der korinthische
Pilaster tritt ausschließlich an den Kanten und
in den Ecken des Raumes in Erscheinung, und das nach
einem genau durchdachten Konzept in drei verschiedenen
Formen.
Dazu zeigen wir auf der folgenden Seite ein interaktives
Foto, auf dem alle drei Formen der Pilastergliederung
erkennbar sind. Durch Anklicken der sensitiven Bildfläche
erhalten Sie eine weitere Ansicht der entsprechenden
Stelle und eine Erläuterung zu der speziellen Pilasterstellung.