Der Bautypus der Ovalrotunde
Der Typus des Innenraums, die Ovalrotunde,
war in Bayern neuartig bei großformatigen Bauaufgaben wie
Klosterkirchen. Auch mit der Wahl der Raumform knüpfte Cosmas
Damian Asam an eine bedeutende Tradition der römischen Architektur
an, ähnlich wie es vor ihm bereits Architekten in Salzburg
und Wien getan hatten.
Diese Variante des Raumschemas Rotunde, des
überkuppelten Mauerzylinders, war zunächst in der Traktatliteratur
der Renaissance in Erscheinung getreten. Im Traktat Sebastiano Serlios
sind sowohl ein Entwurf für eine Ovalkirche
als auch Anleitungen zur Konstruktion der Grundfigur des Ovals
abgebildet.
Im Unterschied zur Ellipse wird das Oval
aus vier Zirkelschlägen
mit zwei verschiedenen Radien konstruiert, die von den Eckpunkten
einer Raute, der sogenannten Binnenraute, ausgehen.
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