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  300/500 Pixel
1000/1200 Pixel
 
 

Il Gesù in Rom
Fassadenprojekt von Giacomo Barozzi da Vignola
Stich von Marius Cartarus
1573

 
   
 

 
   
 

 
     
 
Lektion VIII: Entwicklungsstadien der römischen Kirchenfassade

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VIII / Kap. 3
 
  Das zentrale Motiv in der vordersten Schicht der Fassade weicht nun von der Gestaltung mit Pilastern und mit der rhythmischen Travée ab; es wird ein anderes Thema angeschlagen, das mit dem Hauptportal zusammenhängt.

Die dominierenden Formen sind die Säulen, die als Dreiviertelsäulen wieder eine Pilasterhälfte verdecken und nun in einer vordersten Schicht stehen - Prinzip Schichtung und Überlagerung. Zusammen mit dem Gebälk bilden sie die Travée einer Säulenordnung, zu der an dieser Stelle noch ein Sprenggiebel mit dem Wappen des Stifters hinzukommt, es handelt sich also um eine Säulenädikula.

Der Sinn dieses Motivs ist überzeugend und klar: während die eigentliche Portalöffnung vergleichsweise winzig ist, repräsentiert die Säulenädikula das Portal, das eindrucksvolle Tor zum Kirchenraum. Portal - das ist an dieser Fassade mehr als eine praktische Notwendigkeit, es ist gestaltetes Thema, ein großartig in Szene gesetztes Motiv der Gestaltung, das sich aber zwanglos und wie beiläufig aus der Ordnung heraus entwickelt und in diese eingebunden bleibt.



 
 
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