Das zentrale Motiv in der vordersten Schicht
der Fassade weicht nun von der Gestaltung mit Pilastern und mit der
rhythmischen Travée ab; es wird ein anderes Thema angeschlagen,
das mit dem Hauptportal zusammenhängt.
Die dominierenden Formen sind die Säulen,
die als Dreiviertelsäulen wieder eine Pilasterhälfte verdecken
und nun in einer vordersten Schicht stehen - Prinzip Schichtung
und Überlagerung. Zusammen mit dem Gebälk bilden sie die
Travée einer Säulenordnung, zu der an dieser Stelle
noch ein Sprenggiebel mit dem Wappen des Stifters hinzukommt, es
handelt sich also um eine Säulenädikula.
Der Sinn dieses Motivs ist überzeugend
und klar: während die eigentliche Portalöffnung
vergleichsweise winzig ist, repräsentiert die Säulenädikula
das Portal, das eindrucksvolle Tor zum Kirchenraum. Portal - das
ist an dieser Fassade mehr als eine praktische Notwendigkeit, es
ist gestaltetes Thema, ein großartig in Szene gesetztes Motiv
der Gestaltung, das sich aber zwanglos und wie beiläufig aus
der Ordnung heraus entwickelt und in diese eingebunden bleibt.