Besonders deutlich wird diese Veränderung
in der Gliederung an einer kritischen
Stelle, am jeweils dritten Pilaster von außen. Denn
dort steht nicht nur ein einfacher Pilaster, sondern ein komposites
Gebilde, das aus einer Pilasterhälfte und einem ganzen Pilaster
besteht. Wie diese Häufung zu verstehen ist, erklärt sich,
wenn man auf den Schichtenzusammenhang achtet:
Die Pilaster liegen nicht in derselben Ebene;
der ganze Pilaster ist um einen Schritt nach vorne gerückt,
wie der Grundriß zeigt. Es sieht so aus, als überlappe
ein vorderer Pilaster die Hälfte eines dahinter gestellten
Pilasters. Der Wechsel in der Schicht, der hier deutlich wird, hat
Folgen für die ganze Ordnung innerhalb der Fassade.
In der Gliederung sind also verschiedene
Schichten auszumachen. Gemessen an den beiden äußeren
Travéen der Fassade, die eine hintere Schicht bilden, stehen
die folgenden Travéen in einer vorderen Schicht. Der Kupferstecher
hat dies übrigens durch eine graue Abschattierung verdeutlicht.
Die Fassade ist also nach dem Prinzip der Risalitbildung organisiert,
in Schichten eines Fassadenreliefs. Diese Schichten werden von der
Ordnung definiert und sind anhand der Pilasterstellung und auch
im Verlauf des Gebälks deutlich zu unterscheiden.