Oktogon
und Rotunde, kreuzförmiger Bau und Zentralbau mit Konchen,
Kreuzkuppelkirche und schließlich in der heutigen Ausführung
wie schon bei Bramante auch der Longitudinalbau: eine Vielzahl von
grundlegenden Schemata der Architektur ist an der komplexen Raumform
von St. Peter beteiligt.
Man sieht an dieser Synthese, in der die wichtigsten
Grundformen des Zentralbaus verarbeitet sind, daß bei dem
bedeutendsten Bauprojekt der katholischen Kirche alle Register der
Baukunst gezogen werden sollten.
Im Hinblick auf den Zentralbau in der frühen
Neuzeit lehrt der Bau außerdem, daß sich sogar ein so
komplexes und aufwendiges Raumgefüge wie die Peterskirche analytisch
begreifen läßt, wenn man von einer elementaren Typologie
der Raumformen ausgeht, wie sie hier skizziert wurde.
Auch die kompliziertesten Zentralbauten des Barock mit ihren Raumkombinationen
und Raumdurchdringungen lassen sich in der Regel auf solche elementare
Grundformen zurückführen - freilich in jeweils neuartiger
Anwendung und Verbindung, welche die Analyse erst noch zu klären
hätte.
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