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Eine der
wichtigsten Qualitäten der Peterskirche hat Bramante im Planungsprozeß
erst schrittweise realisiert: die riesigen Dimensionen der Kreuzarme
werden mit einem einzigen, lapidar einfachen Motiv der Gliederung
bewältigt. Frühere Planungsstadien, wie das auf Uff.
A 1 dokumentierte (mit insgesamt sechs Pilastern an einer
Seite des Kreuzarms), belegen, daß diese Lösung nicht
selbstverständlich war. Die Vorteile der rhythmischen Travée
liegen allerdings auf der Hand:
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Der
große Raum ist mit einem Blick zu erfassen, er wirkt übersichtlich
und mit sicherem Zugriff geordnet. Außerdem werden die
Öffnungen zu den Nebenzentren optimal in die Wandform integriert.
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Die
an sich riesigen Volumina und Massen des Bauwerks wirken nicht
megaloman oder erdrückend, denn dank der anthropomorphen
Qualität der Ordnung erschließt sich der Raum dem
menschlichen Körperempfinden. |
Die einfachen
und eingängigen Motive der Gliederung sind es, die zusammen
mit den weiten, großen Volumina der Räume und der plastisch
modellierten und zugleich präzise gegliederten Mauermasse die
einzigartige Raumqualität der Peterskirche bewirken: eine selbstverständliche
Monumentalität von überzeitlicher Ruhe. Darin ist der
Innenraum von St. Peter der Kulminationspunkt der römischen
Hochrenaissance.
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