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  300/500 Pixel
1000/1200 Pixel
 
  Rom
St. Peter
Blick in den südlichen Kreuzarm
Michelangelo
ab 1542

 
   
     
   
 

 
 
Lektion VII: St. Peter

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VII / Kap. 3
 
 

Eine der wichtigsten Qualitäten der Peterskirche hat Bramante im Planungsprozeß erst schrittweise realisiert: die riesigen Dimensionen der Kreuzarme werden mit einem einzigen, lapidar einfachen Motiv der Gliederung bewältigt. Frühere Planungsstadien, wie das auf Uff. A 1 dokumentierte (mit insgesamt sechs Pilastern an einer Seite des Kreuzarms), belegen, daß diese Lösung nicht selbstverständlich war. Die Vorteile der rhythmischen Travée liegen allerdings auf der Hand:

Der große Raum ist mit einem Blick zu erfassen, er wirkt übersichtlich und mit sicherem Zugriff geordnet. Außerdem werden die Öffnungen zu den Nebenzentren optimal in die Wandform integriert.

Die an sich riesigen Volumina und Massen des Bauwerks wirken nicht megaloman oder erdrückend, denn dank der anthropomorphen Qualität der Ordnung erschließt sich der Raum dem menschlichen Körperempfinden.

Die einfachen und eingängigen Motive der Gliederung sind es, die zusammen mit den weiten, großen Volumina der Räume und der plastisch modellierten und zugleich präzise gegliederten Mauermasse die einzigartige Raumqualität der Peterskirche bewirken: eine selbstverständliche Monumentalität von überzeitlicher Ruhe. Darin ist der Innenraum von St. Peter der Kulminationspunkt der römischen Hochrenaissance.

 
 
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