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Rom
Il Gesù
Fassadenaufriß und Raumprospekt
nach Stich von Mario Cartaro
1573
(aus: Joachim v. Sandrart, Des alten und neuen Roms großer Schau-Platz,
Nürnberg 1694)
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Lektion
VI: Der kirchliche
Saalraum
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Seite 18 >>
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VI / Kap. 3
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Erst mit
'Il Gesù' (eigentlich: Chiesa del Santissimo Nome di Gesù),
dem Neubau der Jesuiten für ihre Niederlassung in Rom, entstand
der Prägebau für den Typus der römischen Saalkirche
der Gegenreformation. Als erster kirchlicher Großbau dieser
Richtung gewann der 'Gesù' eine geradezu programmatische Bedeutung,
denn er konnte für mehr als ein Jahrhundert das Erscheinungsbild
der Longitudinalbauten im katholischen Europa bestimmen, insbesondere
bei den Kirchen der neugegründeten Orden der Gegenreformation
wie der Jesuiten oder Theatiner.
Das Bauwerk entstand ab 1568 unter Patronanz und finanzieller Beteiligung
des Kardinals Alessandro Farnese. Die Pläne stammen von Vignola,
der in der Bauleitung ab 1571 durch Giacomo della Porta abgelöst
wurde. Kirchweihe war im Jahr 1584. Die Raumwirkung wurde durch die
spätere hochbarocke Dekoration (1668-83) stark verändert;
ursprünglich war sie weit mehr von dem lapidaren kahlen Tonnengewölbe
geprägt, wie es der Stich von Cartaro zeigt. Die instruktive
Darstellung verbindet Aufriß und Grundriß der Fassade
mit einer perspektivischen Innenansicht, einem sogenannten Prospekt.
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