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Es
sind also insgesamt drei Komponenten, mit denen an der Basilika von
Vicenza das Interkolumnium der großen Ordnung gefüllt wird:
die Säulenarkade und die beiden Kolonnadenstücke zu ihren
Seiten. In dieser Gestalt scheinen für Palladio also Säulenarkade
und Säulenordnung miteinander vereinbar gewesen zu sein, und
nicht nur vereinbar, sondern auch ein ausgezeichnetes Motiv architektonischer
Gestaltung.
Zusammen bilden die drei Komponenten eines
der reichsten Gliederungsmotive der italienischen Renaissancearchitektur,
das in Anbetracht der Basilika in Vicenza häufig als Palladiomotiv,
von anderen aber auch als Serliana bezeichnet wird (dazu und zur
architekturgeschichtlichen Herkunft in Kapitel 3). Das Palladiomotiv
kombiniert Arkade und Kolonnade zu einem rhythmisierten, offenen,
durchsichtigen und dabei doch kräftigen Gebilde. Seine Verwandtschaft
mit dem Tabulariummotiv liegt auf der Hand, doch unterscheidet es
sich davon eindeutig durch die freigestellte Säulenarkade.
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