1. Elementare Grundformen des Gliederns
mit den Ordnungen
Mit dem Kanon der Säulenordnungen lehrten
und lehren die Architekturtraktate der frühen Neuzeit zwar
das essentielle Gestaltungsmittel der Baukunst und seine Gesetzmäßigkeiten.
Was Sie damit aber nicht vermitteln können, das ist die konkrete
Anwendung der Ordnungen. Das Gliedern von Architektur war in Renaissance
und Barock kein akademischer Schematismus, sondern eine Aufgabe
der baukünstlerischen Gestaltung.
Welche vielfältigen Ergebnisse sich damit
erzielen lassen, wird in allen Abteilungen dieser Unterrichtseinheit
in jeweils neuen Ansätzen thematisiert. In diesem Kapitel sollen
in einem ersten Schritt bestimmte Grundformen der Gliederungen vorgestellt
werden, auf die bei der Gestaltung von Bauten immer wieder zurückgegriffen
wurde. Die Bezeichnungen dafür gehören zum elementaren
Vokabular der Fachterminologie.
Bereits Autoren wie Serlio oder Palladio haben
durch die Abbildung von eigenen oder anderen Werken exemplarische
Muster für die Anwendung der Ordnungen zur Verfügung gestellt.
Wir folgen dieser Anregung und zeigen grundlegende Formen des Gliederns
an erhaltenen Werken Palladios.
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