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Das
kräftigste Motiv der Front ist eine doppelstöckige Säulenordnung,
deren Säulen vor die Stirn der tragenden Pfeiler gestellt werden.
Die Dorika wurde für die untere, die Ionika für das obere
Stockwerk verwendet. Auch in diesem Fall prägt also eine doppelstöckige
Ordnung in Superposition das struktive Gerüst der Architektur.
Allerdings sind die Halbsäulen dieser
beiden Ordnungen nicht die einzige Erscheinungsform der Säule,
denn in den breiten Intervallen wurden zusätzlich kleinere
Säulen aufgestellt, und zwar Säulenpaare. Es gibt also
zwei Größenklassen von Säulen: in den Maßangaben
Palladios besteht der Unterschied bei der dorischen Ordnung in einer
Höhendifferenz von 19 3/4 beziehungsweise 12 vicentinischen
Fuß.
Bei der Basilika sind also im Ansatz
zwei verschiedene Ordnungen angelegt, eine große und eine
kleinere Ordnung. Die Unterscheidung von großer und kleiner
Ordnung wurde in der Architektur der frühen Neuzeit häufig
als Gestaltungsmittel eingesetzt.
Zuletzt eine Frage an die Bearbeiter der Lektion: erscheint es im
Lichte der bisherigen Systematik sinnvoll, die große Ordnung
der Basilika als kolossale Ordnung zu bezeichnen?
Kommentar dazu
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