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Bei seiner Konzeption des Petersplatzes hat
Bernini mit aller Entschiedenheit eine Idee aufgegriffen, die sich
bereits in älteren Planungen Madernos oder Rainaldis
angebahnt hatte: eine Zweiteilung in einen Vorplatz der Fassade
und den eigentlichen Hauptplatz, die Bernini nun sogar besonders
akzentuierte.
Nur durch die Ausprägung von zwei Teilplätzen - sie werden
wie schon in den Quellen der Erbauungszeit im Hinblick auf ihre
Grundformen und geometrisch nicht ganz zutreffend 'piazza
retta' und 'piazza
obliqua' genannt - konnte die Topographie des historisch
gewachsenen Areals optimal bewältigt werden.
Berninis Lösung ist einerseits eine gelungene Lösung vieler
Probleme, wie etwa der günstigen Ausnutzung des Areals, dem
Verhältnis zu der umstrittenen Fassadenarchitektur von St.
Peter, der Integrierung des Obelisken oder der bestehenden Trakte
des Papstpalastes. Genial wurde seine Lösung aber erst dadurch,
daß er aus der Umsetzung der Vorgaben heraus immer auch einsdruckvolle
baukünstlerische Themen entwickeln konnte.
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