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  Bogen der Fremden Niederleger in Wien
Johann Bernhard Fischer von Erlach
1690

 
 
 
  300/500 Pixel
1000/1200 Pixel
 
  Rom
Trajanssäule
110-113 n. Chr.

 
     
 
Lektion X: Triumphbogen

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X / Kap. 4
 
 

Triumphbogen und Ehrensäule waren als Architekturmotive weit verbreitet: Der mit ihnen verbundene Sinngehalt des siegreichen Triumphes und der feierlichen Ehrung bietet insofern nur eine sehr allgemeine Aussage. Die ostentative Anlehnung an die bekannten antiken Prägemuster erhält im speziellen Fall der Wiener Ehrenpforte aber einen besonderen Sinn:

Das Kaiserhaus, das über das 'heilige römische Reich deutscher Nation' regierte, sah sich in der Kontinuität des antiken Weltreichs. In der Idee der 'translatio imperii romanorum' manifestiert sich der imperiale Anspruch des Hauses Habsburg, das Oberhaupt des christlichen Europa zu stellen.

Ein zweiter konkreter Sinn besteht darin, daß sich das Haus Habsburg in den Jahren vor dem spanischen Erbfolgekrieg mehr und mehr darauf konzentrierte, Besitzungen in Italien zu erwerben und alte, teilweise längst vergessene Lehensverhältnisse des Reiches in Italien wieder herzustellen.


Das neu angestrebte Königtum über Italien könnte ein politischer Anstoß dafür gewesen sein, daß sich ab 1690 die Anspielungen auf die antik-römische Baukunst in der Architektur des österreichischen Hochbarock häufen.

 
 
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