Der Brunelleschi-Biograph Manetti überliefert,
daß die Alte Sakristei an San Lorenzo die Menschen
wegen ihrer neuartigen stilistischen Gestalt und Schönheit
- "nuova foggia e bella" - in Staunen versetzt
habe. Ausgeführt wurde die Alte Sakristei zwischen
1420 und 1429; damit ist sie das erste tatsächlich
vollendete Werk Brunelleschis und markiert zugleich
den Anfang des Zentralbaus in der italienischen Renaissance.
Außerdem dokumentiert sich
in dem Bau die ambitionierte Kunstpatronanz der Medici.
Als Sakristei
wurde er an das linke Querhaus der mittelalterlichen
Basilika San Lorenzo angefügt. Diese sollte Brunelleschi
in den folgenden Jahren ebenfalls neu erbauen - ein
Gesamtprojekt, das Giovanni di Bicci de´ Medici
zusammen mit anderen begüterten Familien des umgebenden
Stadtviertels finanzierte.
Zugleich sollte dieser besondere
Raum auch Grablege und Familienkapelle der Medici werden.
In dem Sarkophag unter dem Sakristeitisch wurde der
Auftrageber und seine Frau bestattet, und das spätere
Grabmal am Eingang wurde für Piero und Giovanni
errichtet, die Söhne Cosimos 'il Vecchio'. Insofern
ist die Alte Sakristei auch der Memorialbau einer
ehrgeizigen Patrizierfamilie.