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Courbet, Selbstporträt mit schwarzem Hund, 1842



Gustave Courbet

Gustave Courbet (1819-1877), Landwirtssohn aus der Franche-Comté, war ein sehr selbstbewußter Maler und Mensch. Seine Anfangsjahre waren geprägt von dem Kampf eines Provinzlers um Anerkennung in der französischen Hauptstadt, wo er seit 1839 arbeitete. Die Akademie hatte er nie besucht. Er lernte in der Privatakademie des Père Suisse und studierte die Alten Meister im Louvre, wo er sich insbesondere von den holländischen und flämischen Bildern anregen ließ. 1844 debütierte er mit Courbet au chien noir im Salon. Er stilisierte in extremer Weise sein Künstlertum, verkehrte in Kreisen der Bohème und stellte sich gerne in psychischen Extremsituationen dar (Bild).

Mit den Bildern Les Casseurs de pierres und Un enterrement à Ornans (beide 1849) löste er im Salon 1850/51 einen Skandal aus. Selbstbewußt bezeichnete Courbet sein enterrement als "Begräbnis der Romantik".

Der rastlose Künstler war der glühendste Propagator seiner selbst: Als die Jury des Salons, der 1855 in Verbindung mit der ersten Pariser Weltausstellung stattfand, zwei von insgesamt 13 eingereichten Bilder abgelehnt hatte, zog er sämtliche Bilder aus Protest zurück und zeigte sie statt dessen in einer eigens organisierten Einzelausstellung. Die "Le Réalisme" betitelte Ausstellung gab nicht nur einer ganzen Strömung der Malerei ihren Namen, sie wirkte sich auf das künstlerische Gebaren Manets und das der Impressionisten aus, die in der Folge ebenfalls die Form der Einzelausstellung nutzten, um auf sich aufmerksam zu machen.

Obwohl der Maler in Frankreich durch die enge Verbindung von Kunst und politischer Betätigung - er vertrat mit Verve sozialistische Ideen - sehr umstritten war, wurde er im Ausland hofiert. 1869 ließ er sich in München als Bildnis- und Landschaftsmaler feiern. König Ludwig II. erwog sogar, sein Schlafzimmer von ihm ausmalen zu lassen.

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