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Daumier, Rue Transnonain, le 15 avril 1834, Juli 1834

hier die Fresken im Salon du Roi des Palais Bourbon (ab 1833), in der Bibliothek des Chambre des Députés (ab 1838) (Bild) und in der Bibliothek des Senats im Palais du Luxembourg (1840). Ein großes, letztlich legitimatorisch zu verstehendes Unternehmen war die umfangreiche Ausstattung des 1837 eröffneten Musée de l'Histoire de France im funktionslos gewordenen Schloß von Versailles, das mit der Galerie des Batailles eine riesige Schlachtenbildgalerie einschloß, die die ruhmreiche Geschichte der französischen Nation repräsentierte. Zur republikanischen Opposition ist Honoré Daumier (1808-1879) zu zählen, der mit seinen Karikaturen für die Zeitschriften "La Caricature" und "Charivari" beißende Kritiken am König und am korrupten Parlament formulierte, die ihm sogar einen Gefängnisaufenthalt einbrachten. Berühmt geworden ist vor allem seine Lithographie Rue Transnonain, 15 Avril 1834. Hierin setzt der Künstler den Arbeitern ein Denkmal, die während eines in mehreren großen französischen Städten ausgebrochenen revolutionären Aufstandes von Regierungstruppen in großer Zahl getötet wurden.


Im Ganzen hat sich die künstlerische Situation des zweiten Jahrhundertviertels in Frankreich weitgehend ausdifferenziert. Ingres bleibt einem elitären ästhetischen Klassizismus verpflichtet, der aber in den Stoffen ganz unklassische Züge tragen kann. Die Historienmalerei ist insgesamt auf dem Rückzug und macht Bildgegenständen Platz, die einem bürgerlichen Kunstgeschmack entgegen kommen. Dabei dominieren in den Salons Porträts und Genrebilder, die auf leichte Identifizierbarkeit und sentimentale Energien bauen.

In dem anstehenden Aufgabenteil seien zwei Phänomene etwas näher betrachtet, die historisch an dieser Stelle signifikant scheinen. Einmal soll die Landschaftsmalerei eingeführt werden, die in den 1830er Jahren zur führenden Gattung der Moderne wird. Andererseits wird mit Paul Delaroche (1797-1856) eine normalerweise eher vernachlässigte Künstlerfigur diskutiert, die mit ihren Darstellungen des sogenannten "genre historique" ein ausgesprochen aufschlußreiches Material zur Umwandlung des traditionellen Gattungssystems liefert.

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