Insgesamt stellen sich die in dieser Lektion
behandelten Kirchenfassaden wie Meilensteine in einer konsequenten
stilistischen Entwicklung dar, die sich in einem bestimmten Fassadenschema
vollzogen hat:
S. Spirito in Sassia kann als klassische
Formulierung der Hochrenaissance gelten.
Vignolas
Gesù-Entwurf entspricht diesem zeitlos-klassischen Grundzug
zwar in seiner Harmonie, bereichert den Aufbau aber durch Schichtung
und Überlagerung - Prinzipien, welche die barocke Architektur
bestimmen sollten.
Della Portas
Gesù-Fassade kann man mit ihrem strengen Ernst, ihren
verspannten Motiven und ihrer nahezu antiklassischen Erscheinung
als Repräsentant des Manierismus werten.
S.
Susanna stellt dem gegenüber wieder eine Rückkehr
zu 'misura, regola e ordine' der Renaissance dar, verbindet
diese aber mit belebter, plastischer Fülle und einer dynamischen
Entwicklung in die Höhe - entschieden barocke Qualitäten,
in denen sich die volle Prachtentfaltung der römischen
Kirchenfürsten des 17. Jahrhunderts ankündigt.