Die Fassade von S. Susanna gilt als eine
Antithese zu der Gestaltungsweise der Gesù-Fassade della Portas,
das traditionsreiche Schema der römischen Querschnittsfassade
wurde hier erstmals im Sinne des Barock gestaltet.
In der gedrängten und pointierten Beschreibung,
mit der Heinrich Wölfflin die neuartigen und in seinem Verständnis
typisch 'barocken' Formqualitäten herausgearbeitet hat, sind
die wichtigsten Aspekte in einer einzigen knappen Wendung zusammengefaßt:
Pracht, Kraft und Maß - mit dieser griffigen Formel läßt
sich das Besondere der Fassade von S. Susanna schlagwortartig benennen.
Wenn im folgenden Kapitel die Begriffe
von Wölfflins Qualitätsurteil konkretisiert werden, dann
sind damit auch einige der Kriterien angesprochen, aufgrund derer
man den Barock als eine eigene Stilepoche innerhalb der Architektur
der frühen Neuzeit definiert hat.