Eine der wichtigsten Veränderungen betrifft die Gewichtung
der beiden Stockwerke. Bei Vignola herrschte ein Äquilibrium
zwischen oben und unten - bei della Porta hat nun das untere Stockwerk
eindeutig das größere Gewicht, obwohl sich die Abmessungen
des oberen nicht wesentlich geändert haben.
Diese neue Gewichtung beruht insbesondere darauf,
daß die Ordnung im unteren Stockwerk der Fassade eine hohe
Aufsockelung
erhält, während die Säulenbasen bei Vignola noch
auf flachen Plinthen standen. Auf ihren hohen Sockeln wird die Ordnung
respektgebietend; die Anhebung weit über das Niveau des Vorplatzes
hinaus zielt auf Erhabenheit der Erscheinung.
Gerade auf den Portalbereich wirkt sich
diese Maßnahme aus, denn die Öffnung der Portale rückt
nun zu einem großen Teil in den Bereich der Sockelzone. Beim
Eintritt durch das Portal bewegt sich der Besucher also nicht mehr
zwischen den Säulen, sondern zwischen den Sockeln, während
die Säulen erst in der Höhe, über ihm ansetzen. Das
sind neuartige Verhältnisse, die auch dann ihre Wirkung auf
den Besucher nicht verfehlen, wenn er sich den Sinn der Maßnahme
nicht klar macht.