Zur Planungsgeschichte des Fassadenprojekts
von Vignola
Der junge Jesuitenorden hatte sich bereits
ab 1549 mit Plänen für seinen ersten großen Kirchenbau
beschäftigt, doch kam das Projekt erst dann seiner Verwirklichung
näher, als Kardinal Alessandro Farnese 1561 zum Kardinal-Protektor
des Ordens geworden war und die Finanzierung des Neubaus übernommen
hatte.
1563 war Vignola als leitender Architekt verpflichtet
worden, 1568 erhielten seine Pläne für 'Il Gesù'
ihre endgültige Gestalt und am 26. Juni dieses Jahres erfolgte
die Grundsteinlegung.
Größe und Anspruch des Bauvorhabens
waren vom dem hohen Anspruch des Kardinal-Protektors motiviert;
insbesondere die repräsentative Schaufront der Kirche war für
Alessandro Farnese wichtig. Wie ein Brief an den Architekten Vignola
belegt (das Zitat ist links abrufbar), sorgte er selbst dafür,
daß die Fassade auf den Vorplatz an der 'via papalis' hin
ausgerichtet wurde, und die ausgeführte Front kündet mit
ihrerInschrift
auf dem Fries des Hauptgebälks bis heute vom Ruhm dieses Kirchenfürsten.