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Planung und Bau von St. Peter nehmen in der
Architekturgeschichte der frühen Neuzeit eine absolute Schlüsselstellung
ein. Das Projekt beschäftigte in den 161 Jahren vom Baubeginn
unter Julius II. im Jahr 1506 bis zur Vollendung des Vorplatzes
unter Alexander VII. 1667 mehr als 20 Päpste und eine Schar
von erstrangigen Architekten: Bramante, Raffael, Antonio da Sangallo,
Michelangelo, Maderno, Bernini und andere haben der europäischen
Baukunst durch ihre Entwürfe für die Peterskirche wesentliche
Impulse gegeben.
St. Peter konnte prägend werden
für die europäische Baukunst, und das gilt in mehrfacher
Hinsicht: Der Bau wurde grundlegend für bestimmte Bautypen,
was besonders für der Innenraum der St. Peter-Vierung gilt.
Ein Archetyp war er aber auch für besondere Gestaltungsweisen,
so ist der Innenraum Bramantes ein Höhepunkt der römischen
Hochrenaissance; mit der Kuppel Michelangelos kündigt sich
dagegen eine genuin 'barocke' Gestaltungsweise an. St. Peter war
außerdem eine feste Größe, auf die sich andere
ambitionierte Bauvorhaben konkurrierend und im Sinne einer programmatischen
Aussage bezogen haben. Prominente Beispiele dafür sind der
Invalidendom Ludwigs XIV., St. Paul´s Cathedral in London
und die kaiserliche Votivkirche St. Peter in Wien.
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