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Die
Münchner Theatinerkirche St. Kajetan wurde im Jahr
1663 von Agostino Barelli begonnen, der Innenraum nach
1671 unter Leitung Henrico Zuccallis bis in die 90er
Jahre vollendet. Als Stiftung des kurbairischen Herrscherpaars
Ferdinand Maria und Henriette Adelaide von Savoyen war
die Ordenskirche der Theatiner auch als Hofkirche und
als Votivgabe für die Geburt des Thronfolgers gedacht.
In der Fachliteratur besteht Einigkeit
darüber, daß die Theatinerkirche nach dem
Muster der gegenreformatorischen Großbauten in
Rom konzipiert wurde, insbesondere der Theatinerkirche
St. Andrea della Valle. Das gilt auch für das Langhaus,
einen tonnengewölbten Saalraum mit begleitenden
Seitenkapellen. Dennoch bringen dessen Beschreibungen
andere Grundformen der Sakralarchitektur ins Spiel:
Basilika und Wandpfeilerkirche. Drei konträre Modelle
des Longitudinalbaus scheinen hier miteinander vermengt
zu sein!
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Von
seitenschiffartigen Durchgängen der Seitenkapellen
und von einem Lichtgaden spricht der Kirchenführer
von Alfred Kaiser (Schnell-Kunstführer Nr.
1971), und von 'basilikalem Schema' ist in 'Münchens
Kirchen' von Lieb/Sauermost zu lesen. |
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In
dem Kirchenführer von Alfred Kaiser erscheinen
aber auch die Begriffe 'Wandpfeilerkirche' und 'Wandpfeiler'. |
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