Der syrische Bogen
Ebenfalls antiken Ursprungs ist eine Variante
der Serliana, die man von dieser auch begrifflich unterscheidet.
Ein bekanntes Beispiel für die Ursprünge dieses Motivs
ist der Diokletianspalast in Spalato, den sich Kaiser Diokletian
im Zuge seiner Abdankung im Jahr 305 als Ruhesitz in Dalmatien hat
errichten lassen.
Einer der axialen Straßenzüge endet
in einem hofartigen Peristyl, das an seiner Stirnseite eine sogenannte
'syrische Giebelfront' aufweist. Das Charakteristische dieser Variante
besteht darin, daß der Bogen nicht auf die beiden Gebälkstücke
gesetzt wird, sondern daß die Bogenstirn alle Profile des
Gebälks in der Rundung weiterführt. Dieser sogenannte
'syrische Bogen'
ist also kein Aufsatz, sondern die Fortführung des Gebälks
- kein geringer Unterschied zur Serliana, der auch in der Terminologie
gekennzeichnet werden sollte.
Die Bezeichnung syrischer Bogen erklärt
sich dadurch, daß Tempelfronten dieser Art im Osten des römischen
Reiches weit verbreitet waren. Am bekanntesten ist vielleicht der
Hadrianstempel
in Ephesos; aber auch der tempelartige Vorgängerbau
der Hagia Sophia in Konstantinopel war in dieser Form gestaltet.
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