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Aphrodisias am Mäander
Tetrapylon
Mitte 2. Jh. n. Chr.

 
   
   
   
     
 
Lektion IV: Kolumnare Gliederung bei Andrea Palladio

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IV / Kap. 3
 
 

Letztlich geht das Palladiomotiv oder die Serliana aber auf antike Muster zurück. Insbesondere bei Tempelfronten im Osten des römischen Reiches, in Kleinasien und Syrien, findet sich die charakteristische Verbindung von Gebälk und Bogen oder von Arkade und Travée häufiger. Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür ist der sog. 'Tetrapylon' in Aphrodisias am Mäander, ein monumentales Prunktor aus der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr.

Die reich geschmückte Giebelfront bildet eine vierfache rhythmisierte Säulenstellung, welche die Grundzüge einer Serliana vorwegnimmt. Über dem schmäleren, äußeren Intervall liegt jeweils ein dreiteiliges Gebälk. Das breitere innere Intervall überbrückt dagegen ein Bogenprofil, das auf die Gebälkstücke gesetzt ist.

Auch wenn dieser Bau im Italien der Renaissance sicher nicht bekannt war, belegt er doch eindrucksvoll, bis zu welchem Grade Architekturmotive der frühen Neuzeit in der Baukunst der Antike bereits vorgebildet waren.

 
 
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