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Durham
Kathedrale
Langhaus
Hauptwerk der normannischen Architektur in England
Begonnen 1093
 
     
 

 

 
Lektion III: Der Kanon der fünf Säulenordnungen
III / Kap. 4
 

Der mittelalterliche Bau ist in den Proportionen seiner Stützen extrem variabel. Die Bandbreite reicht von voluminösen Gebilden, die wie massige Tonnen erscheinen, bis hin zu ausgedünnten, sich in die Höhe ziehenden Wandvorlagen. Riesige Formate können mit kleinen schmückenden Säulen problemlos kombiniert werden.

Deshalb vermeidet der Kunsthistoriker in solchen Fällen das Wort Säule, mit dem man andere Proportionen verbindet, und spricht differenzierter von Rundpfeilern, von Ziersäulen und von runden Wandvorlagen oder - wie im Falle der gotischen Architektur - von Diensten.

Ebenso variabel stellt sich der proportionale Anteil des Kapitells dar: im Verhältnis zum Schaft kann das Kapitell ein schmales abschließendes Profil sein oder auch ein wuchtiger großer Block. Es ist offensichtlich: bei der Gestaltung dieser Stützen spielte ein systematisierter Proportionskanon keine Rolle.

 
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