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Die heutige urbanistische Anbindung des Petersplatzes
an die Stadt Rom entspricht allerdings nicht den Intentionen Berninis,
auch wenn es barocke Vorstufen dazu gibt, die Planungen
Carlo Fontanas und anderer. Die riesige Achse der 'Via
della Conciliazione', welche von der Engelsburg auf den Zielpunkt
des Petersdomes zuführt, entstand erst in den Jahren 1936 bis
1950.
Bernini hatte als Ergänzung zu den beiden Kolonnadenarmen einen
dritten Flügel, den sogenannten 'terzio braccio' geplant, der
aus Kostengründen nie ausgeführt wurde. Diese Zugangsarchitektur
mit großer Säulenädikula und relativ schmalen Zufahrten
auf den Platz links und rechts davon ist in Grundrissen,
Ansichten
und Modellen
überliefert.
Dieses zusätzliche Segment der grundlegenden Ovalform des Petersplatzes
hätte den Platz von den engen Straßenzügen des damals
dicht bebauten 'Borgo'
geschieden. Für den Ankommenden, der auf dem 'Borgo Nuovo'
auf die Peterskirche zugegangen wäre, hätte sich in dieser
Konzeption ein Moment der überraschenden Weitung ergeben.
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